Juni 2015

Die "Weiße Stadt" Tel Aviv, das Tote Meer oder auch Jerusalem - welches ist Ihr persönliches Highlight? Erleben Sie Israel, das Heilige Land, und spüren Sie den einzigartigen Zusammenhalt dieser Gemeinschaft.

Ihr Chronist

Hallo liebe Reiseinteressierte,

ich heiße Marianne und bin 25 Jahre alt. Ich wohne mit meinem Ehemann in der Nähe von Frankfurt am Main und wir werden die Israel-Reise gemeinsam unternehmen.

Ich freue mich, dass ich Euch von unserer nunmehr siebten Berge & Meer-Reise berichten darf. Bisher sind wir mit der Durchführung immer zufrieden gewesen und hoffen auch diesmal auf unvergessliche Momente und Erlebnisse.

Reisen ist unser gemeinsames Hobby. Auf Reisen ist uns wichtig das Land richtig kennen zu lernen. Dabei sind kulinarische Erlebnisse, aber auch die Landschaft, die Menschen und die Sprache wichtige Bestandteile, die auf einer Reise keinesfalls fehlen dürfen.

Bis bald, Eure Chronistin Marianne

1. Tag: Anreise

Da wir von Düsseldorf aus fliegen, mussten wir heute schon sehr früh aufstehen, um den Flughafen in Düsseldorf rechtzeitig zu erreichen. Sonst fliegen wir fast ausschließlich ab Frankfurt, da wir nur 20 Autominuten von diesem entfernt wohnen. Frankfurt wurde bei dieser Reise leider nicht angeboten, aber dank des Zug-zum-Flug-Tickets entstanden für uns keine Zusatzkosten. Gott sei Dank hat mit der Deutschen Bahn alles gut geklappt, was dieses Jahr angesichts der häufigen Streiks bestimmt nicht selbstverständlich ist.

Der Flug mit der Air Berlin-Maschine startete leicht verspätet um 13.15 Uhr statt wie geplant um 12.40 Uhr. An Bord wurden uns alkoholfreie Getränke und ein Snack serviert. Alkoholische Getränke und verschiedene Sandwiches oder Gerichte konnte man sich gegen Extrakosten bestellen. Wir haben uns jeder eine Sansibar-Currywurst mit Brötchen für 6.90 € pro Portion bestellt. Da wir schon oft geflogen sind, merken wir hier spürbar, dass der Service ein anderer ist als z. B. bei der Lufthansa oder Air China. Schlimm finden wir es aber nicht, denn es war ja von Anfang an klar, dass wir mit Air Berlin fliegen würden und dass das Preis-/Leistungsverhältnis ein anderes ist.

Die Landung hat sich auch von 18.00 Uhr auf 18.15 Uhr verzögert. Nicht weiter schlimm. Die Passkontrolle verlief schnell und unkompliziert. Die Beamtin hat uns drei Fragen gestellt und dann durften wir nach Israel einreisen. Wir hatten uns im Vorfeld der Reise über die üblichen Stempel im Pass gesorgt, denn laut Internet darf man mit dem israelischen Stempel in verschiedene muslimische Länder nicht einreisen. Da wir uns für die nächsten Jahre nichts verbauen wollten, wollten wir ungern einen Stempel im Pass haben. Alle Sorgen waren umsonst. Wir erhielten einen Extra-Zettel für die Einreise. Auf die Koffer mussten wir dafür umso länger warten. Ca. eine Stunde nach Landung ging dann das Gepäckband endlich los. Nachdem wir den Sicherheitsbereich verlassen hatten, hatte uns unsere Reiseleiterin Eva begrüßt.

Anschließend sind wir sofort zum Bus gelaufen. Die Reisegruppe ist größer als wir es für Israel erwartet hätten - vermutlich ca. 20 Personen. Auf der Busfahrt zum Hotel informierte uns Eva über einige Gegebenheiten von Israel, und wie sie die Reise gerne gestalten möchte. Den Sonnenuntergang erlebten wir im Bus, während wir an der Mittelmeerküste entlang fuhren. Am Hotel angekommen, gab es ein kleines Begrüßungsgetränk für jeden. Eva empfahl uns direkt zum Abendessen zu gehen und die Koffer aufs Zimmer bringen zu lassen. Es gibt auf der kompletten Rundreise immer Essen in Buffet-Form, und die Qualität soll sich im Laufe der Reise steigern. Da es heute ganz gut war, freuen wir uns auf die nächsten Tage.

Nachdem mein Mann und ich kurz auf dem Zimmer waren, haben wir uns nochmal auf den Weg gemacht und haben die Umgebung erkundet. Wir haben eine nette Bar mit Blick auf den Strand und netter Musik gefunden, in der wir etwas getrunken haben. Es war, trotzdem es schon nach 22.00 Uhr war, angenehm warm. Nachdem wir noch in einem Supermarkt ein paar Kleinigkeiten gekauft haben (Preisniveau von Supermarkt und Bar lag gefühlt über deutschen Verhältnissen), sind wir dann ins Hotel zurück gegangen, da wir nach dem langen Tag müde waren. Außerdem hat Eva angekündigt, dass wir schon um 8.20 Uhr abfahren, da morgen ziemlich viel auf dem Programm steht.

2. Tag: Tel Aviv - Jaffa - Caesarea - Galiläa

Heute ging es nach dem Frühstück um 8.20 Uhr los um Tel Aviv zu erkunden. Zunächst fuhren wir nach Jaffa. Jaffa ist bekannt für seine weißen Häuser. Wir haben unter anderem die Wunschbrücke gesehen und die Petruskirche besichtigt. Weiterhin haben wir einen Orangenbaum gesehen, der mit seinem "Topf" in der Luft hängt. Weiterhin hat uns Eva viele Informationen über Jesus und längst vergangene Zeiten an die Hand gegeben. Bevor wir in den Bus gestiegen sind, hatten alle Gelegenheit Geld zu wechseln oder abzuheben. Wir brauchten nichts abheben, da wir auf unserem Spaziergang gestern schon 400 NIS (neue israelische Schekel) abgehoben haben. Eva hat mit uns noch eine Stadtrundfahrt gemacht. Gewundert hat mich, dass die Stadt so grün ist, was mich aufgrund der geographischen Lage von Israel verwundert hat.

Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir direkt weiter nach Caesarea. Caesarea war ehemals eine bedeutende Hafenstadt. Hier wurde uns ein Film über die Geschichte von Caesarea in deutsch gezeigt. Die Pferderennbahn, das Theater und das Schwimmbad der ehemaligen wichtigen Hafenstadt konnte man noch erkennen. Es sind allerdings nur noch Ruinen vorhanden.

Im Anschluss fuhren wir direkt weiter nach Haifa, um die wunderschöne Aussicht von den Bahai Gardens auf den Hafen und die tolle Gartenanlage kurz zu genießen. Zum Mittagessen fuhren wir in ein Drusendorf, in dem wir zu Mittag aßen. Es gab Felafel oder Schnitzel im Pita-Brot und dazu soviel Salat wie man möchte für 9 € pro Person. Felafel sind gebratene Humusbällchen. Mir hat es ganz gut geschmeckt, aber es war nichts besonderes.

Der letzte Programmpunkt für den Tag (Eva hat das Programm vorgezogen) war Nazareth. Dort haben wir die Verkündigungskirche und die Josephskirche besichtigt. Besonders die Verkündigungskirche war sehr besonders. Eine Kirche dieser Art habe ich noch nie vorher gesehen.

Im Kibbutz angekommen, haben wir zu Abend gegessen. Anschließend haben wir uns noch draußen zusammen gesetzt, und Eva hat das Trinkgeld für das Hotelpersonal eingesammelt. Anschließend sind wir noch ca. bis 22.00 Uhr sitzen geblieben. Da keine Getränke mehr ausgeschenkt wurden, sind nach und nach alle ins Bett gegangen.

3. Tag: Galiläa - See Genezareth - Galiläa

Heute fuhren wir an biblische Stätten rund um den See Genezareth. Als erstes sind wir nach Yardenit an den Jordan-Fluss gefahren. Dort konnten wir beobachten, wie sich eine Gruppe von Menschen im Jordan-Fluss taufen lies. Im selben Fluss, nur an einer anderen Stelle wurde damals Jesus auch getauft. Es war sehr ergreifend und mit ganz viel Emotionen auf Seiten der frisch Getauften.

Danach sind wir zum Berg der Seligpreisung gefahren. Hier habe Jesus zum ersten Mal das "Vater Unser" gebetet. Man hatte von allen Orten aus einen wunderschönen Blick auf den See Genezareth. Dann fuhren wir zur Mensa Christi. Dort auf einem Felsen habe Jesus damals das Brot und den Fisch an 5.000 hungrige Menschen verteilt. Auf dem Felsen wurde eine Kirche, die Mensa Christi, errichtet. Danach guckten wir uns eine sehr schöne orthodoxe Kirche an. Sie hatte eine weiße Fassade und ein rotes Dach. Von innen war jeder Zentimeter bemalt, aber trotzdem wirkten die Malereien nicht überladen.

Nachdem wir uns im Kibbuz Ginossar eine Nachbildung von einem 2.000 Jahre alten Boot, das im See Genezareth gefunden wurde im Museum angeschaut haben, fuhren wir zum Restaurant, in dem wir unser Mittagessen einnehmen konnten. Dort gab es Petrusfisch, den man probieren konnte. Es gab auch zwei Fleischgerichte zur Auswahl (Preis für Salat-Buffet, Fleisch oder Fisch, Kaffee und Datteln lag bei 17 € pro Person). Wer nichts essen wollte, konnte auf einer anderen Terrasse etwas trinken. Das Preisniveau ist unerwartet hoch in Israel und liegt über deutschem Niveau. Ich persönlich wusste das nicht. Besonders Lebensmittel und Alkohol sind sehr teuer - sogar im Supermarkt.

Gestärkt fuhren wir zur Ablegestelle von einem Boot, das uns auf dem See Genezareth herum fuhr. Diese Bootsfahrt wurde von Eva zusätzlich zum Programm angeboten (pro Person 12 €, 45 Minuten). Ich durfte kurz nachdem das Boot abgelegt hatte die deutsche Flagge hissen mit der deutschen Nationalhymne im Hintergrund. Die Fahrt ließ uns den See aus einer ganz anderen Perspektive erscheinen. Auf dem Rückweg wurde israelische Musik gespielt und dazu getanzt.

Mit den am Ufer Verbliebenen wieder im Bus, fuhren wir noch nach Kapernaum, wo Ruinen einer Kirche und einer Synagoge aus dem 5. Jahrhundert sind. Am Nachmittag hatten wir eine Kibbuz-Führung, die uns das Leben in diesem Zusammenschluss von ca. 200 Menschen näher brachte. Die Führung fand auf deutsch statt und war sehr interessant.

Nach dem Abendessen (das Essen im Kibbuz war immer koscher) haben wir uns noch mit unserer Reiseleiterin zusammen gesetzt und haben über das Judentum gesprochen. Dabei wurden uns alle Fragen beantwortet und die ein oder andere Illusion genommen.

4. Tag: Galiläa - Totes Meer - Massada (auf Wunsch) - Jerusalem

Um ca. 8.00 Uhr fuhr unser Bus los, um über die Jordan-Senke zum Toten Meer zu gelangen. Wir fahren die ganze Zeit am Jordan-Fluss entlang, der die Grenze zu Jordanien bildet. Wir fuhren durch schöne Landschaft mit Bergen im Hintergrund und Feldern im Flachland.

Das Frühstück im Kibbuz bestand immer aus Brötchen, Gemüse und verschiedenen Frischkäse- und Hartkäsesorten. Wurst oder Fleisch gibt es nicht, da Wurst- und Milchprodukte nicht gemeinsam gegessen werden dürfen, wenn das Essen koscher sein soll. Abends gab es dann Fleisch, aber dafür zum Beispiel keine Milch sondern Milchpulver zum Kaffee.

Beim Strand vom Toten Meer angekommen, ließen wir die Leute aussteigen, die nicht mit nach Massada wollten. Sie waren dann ca. 6 Stunden am Strand, zu dem wir später auch gingen. Wir fuhren aber zunächst erstmal nach Massada. Massada ist Weltkulturerbe. Wir fuhren nach einer Stunde Busfahrt mit der Seilbahn nach oben zu der historischen Befestigungsanlage. Beeindruckend, was im ersten Jahrhundert schon gebaut werden konnte. Gut erhaltene Fliesen aus Mosaik, eine Synagoge und ein Badehaus waren nur ein paar der Bauten, die Herodes damals errichten ließ. Nachdem wir wieder mit der Seilbahn unten angekommen waren, haben wir uns beide ein Eis gegönnt.

Als wir dann auch am Strand angekommen waren, hatten wir und zwei andere der Gruppe Hunger, und aßen in einem Restaurant mit Blick auf das Tote Meer zu Mittag. Insgesamt hatten wir noch zwei Stunden Zeit, bis wir wieder am Bus sein sollten (inklusive Mittagessen). Wie immer war es relativ teuer, aber auch sehr schmackhaft. Heute gab es bei uns Hackfleischbällchen mit Pommes und einer Salatbeilage. Gestärkt gingen wir hinunter zum Strand und ab ins Tote Meer.

Es stimmt tatsächlich, dass man auf dem Wasser liegt und nicht untergeht. Das Wasser fühlt sich ein bisschen ölig an. Man konnte sich auch mit Schlamm vom Grund einschmieren, was wir auch gemacht haben. Man musste höllisch aufpassen, dass man kein Wasser in die Augen bekommen hat. Ich habe nur einen kleinen Spritzer in die Augen bekommen und es hat sofort sehr gebrannt. Wir haben auch getestet wie salzig das Wasser wirklich ist. Dazu leckten wir ganz kurz am Finger. Wir können bestätigen, dass das Wasser sehr salzig war. Leider mussten wir uns am Ende sehr beeilen, da wir noch duschen mussten. Duschen gab es. Das einzige, was wir nicht wussten war, dass wir ein Handtuch gebraucht hätten. Gott sei Dank hatten wir eins (zwei hätten wir gebraucht) dabei, aber es hätte besser im Programm stehen sollen. Man hatte auch keine Möglichkeit das Handtuch aus dem Hotel zu nutzen, weil wir das Hotel genau an diesem Tag gewechselt hatten.

Für abends hat Eva eine nächtliche Stadtrundfahrt angeboten, die aber leider aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht stattfand. Zu viert machten wir uns mit der Straßenbahn in die Stadt. Wir stiegen bei der Haltestelle City Hall aus. Von dort aus betraten wir die Altstadt über das Jaffa-Tor. Durch das armenische Viertel gelangten wir zur Klagemauer. Rechts beteten die Frauen und links die Männer. Der Teil der Männer ist deutlich größer als der der Frauen. Viele orthodoxe Juden eilten an uns vorbei zur Klagemauer. Direkt im Hintergrund sah man die Kuppel des Felsendoms. Die Klagemauer wird von allen Anhängern der drei monotheistischen Religionen (Christentum, Judentum und Islam) gleichermaßen genutzt.

Anschließend sind wir über das jüdische Viertel zurück gelaufen. Auf dem Weg zurück haben wir noch den Ort gefunden, an dem damals das letzte Abendmahl stattfand. Aufgrund der Uhrzeit (ca. 22.00 Uhr) war der Saal natürlich schon geschlossen. Wir haben ja noch einige Tage Zeit um ihn zu besichtigen. Ca. um 23.30 Uhr waren wir wieder zurück im Hotelzimmer.

5. Tag: Jerusalem

Heute haben wir uns alle Sehenswürdigkeiten in Jerusalem angeguckt. Der Bus startete wie gewohnt um 8.00 Uhr morgens. Zunächst fuhren wir zum Ölberg, und hatten einen sehr schönen Ausblick auf die goldene Kuppel des Felsendoms und den Rest der Altstadt von Jerusalem. Über den jüdischen Friedhof gelangten wir zum Garten Gethsemane, in dem Jesus damals von Judas verraten worden sein soll. Direkt neben dem Garten, in dem urige, Jahrtausende alte Olivenbäume wuchsen, wurde die Basilika der Todesangst errichtet.

Mit dem Bus fuhren wir zur Altstadt. Nachdem unsere Taschen kontrolliert wurden, durften wir zur Klagemauer. Hier konnten wir zahlreiche Bar Mitzwas beobachten. Ich stellte mich neben eine Mutter, die ihren Sohn bei seiner Bar Mitzwa beobachtete. Dass es ihr Sohn ist, wusste ich nicht als sie mich fragte, wann man die Süßigkeiten auf den 13-Jährigen werfe. Ich antwortete, dass ich Touristin sei. Als wir uns ein bisschen unterhielten erfuhr ich, dass sie und ihr Sohn von Tel Aviv sind. Mir ging durch den Kopf, dass sie wahrscheinlich nicht sehr gläubig sein kann, wenn sie nicht mal weiß, wann man die traditionellen Süßigkeiten wirft. Der Sohn trug die Zeremonie mit Fassung und las das erste Mal aus der Thora.

Weiter ging es über die Via Dolorosa zur Grabeskirche, in der Jesus begraben sein soll. Die Mittagspause fand in unmittelbarer Nähe statt. Eva gab uns eineinhalb Stunden Zeit, um auch in den kleinen Geschäften zu stöbern oder nochmal ausgiebig die Grabeskirche zu besichtigen.

Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir noch am Parlament von Jerusalem. Abends waren mein Mann und ich zu Fuß in der Altstadt und sind nochmal durch die engen Gassen gelaufen.

6. Tag: Jerusalem - Neot Kedumim - Jerusalem Neustadt - Bethlehem - Jerusalem

Gewohnt um 8.00 Uhr verließen wir mit dem Bus das Hotel. Als erstes pflanzten wir Bäume, um etwas Gutes für Israel zu tun. Wir konnten uns zwischen israelischen Eichen oder Mandelbäumchen entscheiden. Die Löcher waren schon vor gegraben, sodass wir nur noch Wasser in die Löcher gießen und die Setzlinge mit Erde bedecken mussten. Eva las uns noch kurz etwas aus der Bibel vor und dann fuhren wir weiter.

Unser nächster Programmpunkt war ein Dokumentationszentrum über den Holocaust. Eva erklärte uns zunächst einiges und dann hatten wir eineinhalb Stunden Zeit für uns. Anschließend haben wir noch eine halbe Stunde weitere Erklärungen zur Gedenkstätte bekommen. Trotzdem man schon viel über die vergangene Zeit gehört hat, schockiert einen die Geschichte jedes Mal aufs Neue. Besonders die Gedenkstätte für die tausenden von Kindern, die umgebracht wurden, hat mich sehr berührt. Es waren sehr, sehr viele Kerzen in einem dunklen Labyrinth und während man hindurch gelaufen ist, wurden die Namen und das Alter der Kinder aufgerufen, die umgebracht wurden. Manche unserer Gruppe sagten, dass sie Gregor Gysi gesehen hätten. Ich habe einen deutschen Kranz an der Gedenkstätte liegen sehen und auf Nachfrage erfuhr ich, dass es ca. eine Stunde bevor wir die Gedenkstätte betreten hatten, gewesen sein muss.

Anschließend fuhren wir nach Westbank, denn Bethlehem wird von Palästinensern bewacht. Wir fuhren über den Grenzübergang und zunächst in ein Restaurant, das von Christen geführt werde. Wir aßen entweder Falafel oder Hähnchenfleisch in einem Pita-Brot inklusive Getränk für 40 Schekel pro Person. Ziemlich viel für das kleine Brot mit Hähnchenfleisch, aber das liegt erstens daran, dass wir Touristen sind, zweitens, dass das Preisniveau in Israel sehr hoch ist und drittens daran, dass wir keine Ausweichmöglichkeit für unser Mittagessen hatten. Eigentlich hatten wir nur an einem Tag in Jerusalem die Möglichkeit woanders zu essen, als in den Touristen-Restaurants zu überhöhten Preisen. Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir direkt nebenan in einen Laden, der Souvenirs, Goldschmuck, Schnitzereien aus Olivenbaumholz, etc. verkaufte. Wir haben nichts gekauft, andere der Gruppe schon.

Nachdem alle in Ruhe gekauft hatten, fuhren wir zur Geburtskirche, die auf der Höhle errichtet worden ist, in der Jesus geboren sein soll. Anders als in der Bibel dargestellt, war es kein Stall und auch keine Grippe, sondern eine Höhle und eine steinerne Aushöhlung, in der Jesus gelegen haben soll. Der Grund für die Darstellung in der Bibel sei das fehlende Verständnis in Europa für das Leben in einer Höhle. Was in damaligen Zeiten in Bethlehem Normalität darstellte, war in Deutschland oder Europa nicht die Höhle, sondern der Stall. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück nach Jerusalem in unser Hotel.

Es war halb fünf als wir ankamen. Wir nutzten die Zeit, um in den Pool zu gehen. Leider war es zu windig und dadurch zu kalt für mich ins Wasser zu gehen. Mein Mann war kurz im Wasser, fand es aber auch ziemlich kalt. Man merkt eben doch, dass Jerusalem ca. 800 m hoch gelegen ist.

Am Abend gingen wir zu viert zunächst in eine nette Gasse namens Ben Jehuda. Dort befinden sich verschiedene Souvenir-Läden und Restaurants. Man muss nur mit der Straßenbahn an der Haltestelle Jaffa Center aussteigen. Danach gingen wir Richtung Damascus Gate und betraten das muslimische Viertel. Es stand sehr viel Polizei herum und bewachte die Plätze. Da gerade Ramadan ist, war alles ganz toll beleuchtet. Generell war noch sehr viel los in der Altstadt, da ja während des Ramadans tagsüber nichts gegessen werden darf. Ca. um 24.00 Uhr waren wir und die zwei anderen der Gruppe wieder im Hotel.

7. Tag: Jerusalem

Eva hat uns angeboten, heute eine vertiefende Stadtbesichtigung für 20 € pro Person zu machen. Es haben sich nur drei Personen gefunden, aber Gott sei Dank hat sich Eva trotzdem nicht davon abhalten lassen, mit uns in die Stadt zu gehen.

Zuerst führte uns Eva zum Gartengrab. Wissenschaftler meinen, hier einige Argumente gefunden zu haben, dass das Grab von Jesus in diesem Garten gewesen sein könnte und nicht in der Grabeskirche. Wo es sich genau befindet, wisse man nicht. Als nächstes gingen wir durch das Damaskustor in das muslimische Viertel und Eva kaufte uns kleines, leckeres Gebäck, das wir allerdings aufgrund des Ramadans nicht im muslimischen Viertel verzehrten, sondern bis zum christlichen Viertel mit dem Essen warteten.

Direkt danach besichtigten wir die Grabeskirche nochmal intensiver. Anschließend gingen wir ins jüdische Viertel, um eine, bzw. vier Synagogen in einem Gebäude zu besichtigen. Es war sehr interessant, mal diese Häuser der Versammlung zu sehen. In einer Synagoge gibt es nicht wie bei uns einen Pfarrer. Es predigt keiner und es gibt auch keinen Gottesdienst. Es gibt Rabbiner, die wie Lehrer fungieren. Außerdem gibt es keine Bibel sondern die Thora, die man sich wie eine sehr lange Schriftrolle vorstellen kann, die sehr prunkvoll "verpackt" ist. Es müssen sich immer mindestens zehn Juden finden, damit ein Gebet statt finden kann.

Danach war die ca. vierstündige Stadtführung zu Ende, und wir drei beschlossen auf den Turm der Erlöserkirche hochzusteigen. Von da oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Tempelberg, den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee. Anschließend konnten wir noch in eine Ausgrabungsstätte im Keller und eine Ausstellung anschauen.

Ca. um 16.00 Uhr kehrten wir ins Hotel zurück und legten uns noch für ca. eine Stunde an den Pool. Nach dem Abendessen, das wie gewohnt ganz gut war, gingen wir nochmal in die Stadt zu einer Mühle, die mitten im jüdischen Viertel lag.

Danach gingen wir zurück ins Hotel, denn wir wollen morgen früh zum Tempelberg und um 7.30 Uhr vom Hotel los laufen.

8. Tag: Jerusalem - Tel Aviv (ca. 70 km) - Abreise

Heute heißt es leider Abschied nehmen von Israel. Da der Bus uns erst um 14.45 Uhr vom Hotel abholte, hatten wir noch Zeit für ein paar Erkundungen in der Altstadt. Wir verabredeten uns mit dem üblichen Verdächtigen, der uns auch gestern bei der Stadtführung begleitet hat, und auch sonst oft unsere Nähe suchte, für 7.00 Uhr beim Frühstück. Um 7.45 Uhr liefen wir zur Straßenbahn, um ein letztes Mal in die Stadt zu fahren.

Wir wollten den Tempelberg sehen, der uns bisher nicht zur Besichtigung zur Verfügung stand. Da Ramadan ist, ist der Tempelberg nur zu bestimmten Uhrzeiten für Touristen zugänglich. Gläubige Muslime dürfen natürlich jederzeit zum Tempelberg kommen um dort zu beten. Oben bot sich uns ein wunderschöner Felsendom aus nächster Nähe. Man durfte so nah von außen an ihn heran, dass man ihn berühren konnte. Auch zur Al-Aksa-Moschee konnte man sehr nah heran. Man durfte sie leider nicht besichtigen, da wir nicht zu der Gruppe der gläubigen Muslime gehören. Juden ist es aus Glaubensgründen nicht gestattet den Tempelberg zu betreten.

Nachdem wir einige Fotos geschossen haben, machten wir uns auf den Weg zum Grab von Oskar Schindler, der 1.200 verfolgten Juden das Leben rettete. Wir haben einen Stein auf seinem Grab hinterlassen, um zu zeigen, dass wir da waren und ihm Respekt zu zollen. Das Grab befindet sich in der Nähe des Zion Tors, unterhalb des Grabes von King David auf dem christlichen Friedhof.

Wir hatten uns am Tag zuvor Karten für die Tunnel unterhalb der Western Wall (Klagemauer) besorgt. Die Führung begann um 10.30 Uhr und war sehr interessant. Wir sahen die kompletten 400 m der Mauer, denn der freigelegte Teil der Mauer ist nur 56 m lang. Außerdem sahen wir noch den allerheiligsten Teil der Mauer, der am nächsten beim allerheiligsten Tempel, der auf der Stelle stand, wo jetzt der Felsendom steht. Da Jerusalem immer wieder zerstört wurde und dann die neuen Gebäude auf den Trümmern errichtet wurden, ist nur noch der oberste Teil der Mauer zu sehen. Es war sehr interessant, die tausende von Jahren alte Geschichte zu erfahren.

Nachdem wir kurz noch etwas gegessen haben, machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Eine Stunde zu früh da, nutzten wir noch die Zeit, um uns ein bisschen auszuruhen. Wir fuhren pünktlich los und waren nach ca. einer Stunde am Ben Gurion Flughafen. Nach der Sicherheitskontrolle hatten wir noch genug Zeit einzukaufen.

Wir starteten wieder, wie auf dem Hinweg leicht verspätet. Da wir um 22.50 Uhr landeten war es zu spät, um noch die letzte Bahn zu bekommen. Wir fuhren bis Köln mit zwei netten Paaren und einem Alleinreisenden. Ab Köln dauerte es zweieinhalb Stunden für uns beide und den Alleinreisenden, bis es weiter nach Frankfurt ging.

Der Zug fuhr um 3.09 Uhr ab, nachdem wir die Zeit auf den Treppenstufen des Kölner Doms verbracht hatten. Um 5.00 Uhr kamen wir dann sehr müde in Frankfurt an, und mussten noch ca. eine halbe Stunde mit der S-Bahn bis zu unserem Heimatort fahren. Um 6.30 Uhr lagen wir müde und kaputt im Bett.

Wir hatten einen wunderschönen Urlaub mit vielen interessanten Eindrücken. Und wieder einmal wurde bestätigt, was ich immer wieder zu skeptischen Menschen sage: Bevor man ein Land nicht bereist hat, kann man es nicht beurteilen. Es ist immer anders, als man es sich vorher vorgestellt hat.

Vielen Dank an unsere Reiseleiterin Eva und an alle anderen, die unseren Urlaub so unvergesslich gemacht haben!

Ihr Reiseverlauf

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise. Flug nach Tel Aviv. Ihr deutschsprachiger Repräsentant empfängt Sie am Flughafen und begleitet Sie zu Ihrem Hotel in Tel Aviv. Hier erfolgen Abendessen und Übernachtung.
2. Tag - Tel Aviv - Jaffa - Caesarea - Galiläa (ca. 200 km). Nach Ihrer ersten Nacht in Israel treffen Sie am Morgen auf Ihren Reiseleiter. Gemeinsam entdecken Sie heute die moderne Metropole Tel Aviv. Wussten Sie, dass diese auch als die "Weiße Stadt" bekannt ist? Dieser Name ist zurückzuführen auf die zahlreichen Gebäude im Bauhausstil, die Sie hier bewundern können. Vorbei am Dizenhoff-Platz fahren Sie nach Jaffa und schlendern durch die beeindruckende Altstadt. Bei einem Besuch der römischen Ausgrabungsstätte von Caesarea begeben Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Vor Ihnen erhebt sich das imposante Amphitheater, das zum Meer hin offen ist. Unglaublich, wie gut das Aquädukt erhalten ist! Lassen Sie sich von dem römischen Flair verzaubern. Entlang der eindrucksvollen Mittelmeerküste erreichen Sie später Galiläa, Ihr heutiges Tagesziel. Sie übernachten in einem Kibbutz, wo Sie auch Ihr Abendessen genießen werden.
3. Tag - Galiläa - See Genezareth - Galiläa (ca. 140 km). Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der religiösen Stätten rund um den See Genezareth. Das ehemalige Fischerdorf Kapernaum liegt direkt am Ufer des Sees. Sie besuchen die beeindruckende weiße Synagoge, die sich durch ihre strahlende Farbe von den umliegenden schwarzen Basaltfelsen abhebt. Es geht weiter nach Tabgha, an dem Ort, wo laut biblischer Überlieferung die berühmte "Speisung der Fünftausend" stattgefunden haben soll. Heute steht hier die Kirche der Brotvermehrung mit faszinierenden Mosaikwerken. Unglaublich, dass hier Jesus einmal 5000 Menschen vor dem Hunger gerettet haben soll! Sie machen Sich auf den Weg zum Berg der Seligpreisungen. Vor Ihnen erhebt sich die beeindruckende Kirche mit ihrer strahlend grauen Kuppel. Sie lassen Ihren Blick über die wunderschöne Landschaft Galiläas schweifen. Ein unbeschreiblicher Moment! Am Abend machen Sie sich auf den Rückweg zu Ihrem Kibbutz. Ein Mitglied der Gemeinschaft erklärt Ihnen während einer Führung diese Form des Zusammenlebens. Abendessen und Übernachtung in Galiläa.
4. Tag - Galiläa - Totes Meer - Massada (auf Wunsch) - Jerusalem (ca. 350 km). Nach dem Frühstück geht Ihre Reise weiter durch das wunderschöne Jordan-Tal bis hin zum Toten Meer. Wussten Sie, dass dies der tiefst gelegene See der Erde ist? Sie besuchen die Ahava Kosmetikfabrik, in der reichhaltige Pflegeprodukte aus den wertvollen Mineralien des Sees hergestellt werden. Nutzen Sie die restliche Zeit für ein entspanntes Bad im kühlen Nass. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit! Das extrem salzhaltige Wasser verhindert, dass Sie unter gehen. Durch die vielen Mineralien wird Ihre Haut besonders gepflegt. Was für eine wohltuende Entspannung! Auf Wunsch können Sie an einem Ausflug nach Massada teilnehmen. Umgeben von einer eindrucksvollen Wüstenlandschaft thront hier der Tafelberg, wo einst zahlreiche Paläste, Badehäuser und Vorratskammern standen. Sie fahren mit der Seilbahn hinauf zu den beeindruckenden Ruinen. Ihr Blick schweift über die Weiten der malerischen Landschaft, bevor Sie das Areal erkunden. Genießen Sie diesen atemberaubenden Moment, ehe Sie wieder ins Tal zurückfahren. Abendessen und Übernachtung erfolgen heute in Jerusalem.
5. Tag - Jerusalem. Herzlich Willkommen in der Heiligen Stadt! Sie stehen auf dem Ölberg und lassen Ihren Blick über die ganze Stadt schweifen. Atemberaubend, wie die warmen Sonnenstrahlen die goldene Kuppel des Felsendoms zum Funkeln bringen! Genießen Sie dieses einzigartige Flair bei einem Spaziergang vorbei an uralten Olivenbäumen bis hin zur Kirche der Nationen. Wussten Sie, dass diese Kirche auch "Todesangst Basilika" genannt wird? Zusammen mit Ihrem Reiseleiter schlendern Sie durch das Kidrontal bis hin zum Stephanstor. Sie betreten das mächtige Tor und befinden Sich direkt auf der Via Dolorosa, dem Leidensweg Jesu. Unvorstellbar, dass Jesus hier ein letztes Mal vor seiner Kreuzigung entlang gezogen ist! Sie wandeln auf seinen Spuren bis hin zur imposanten Grabeskirche. Bei einem Spaziergang durch das muslimische und jüdische Viertel erleben Sie die verschieden Kulturen hautnah. Vor Ihnen erhebt sich die mächtige Klagemauer, eine der bedeutendsten religiösen Stätten des Judentums. Sie beobachten die Gläubigen wie Sie zahlreiche Zettel mit Gebeten in die Ritzen der grauen Steinblöcke stecken. Zum Abschluss des ereignisreichen Tages besichtigen Sie den berühmten Zionsberg mit dem Saal, wo vor über 2000 Jahren das letzte Abendmahl stattfand. Lassen Sie die Eindrücke des Tages bei einem Abendessen in Jerusalem noch einmal Revue passieren. Hier erfolgt auch die Übernachtung.
6. Tag - Jerusalem - Neot Kedumim - Jerusalem Neustadt - Bethlehem - Jerusalem (ca. 130 km). Heute steht ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm - Sie pflanzen Ihren eigenen Baum in Neot Kedumim und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ökologie. Die faszinierende Vegetation zeigt Ihnen die biblische Landschaft wie vor 3000 Jahren. Weiter geht es in Jerusalems Neustadt. Hier besuchen Sie die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem, wo Sie zahlreiche Informationen über die grausamen Taten des nationalsozialistischen Regimes erhalten. Sie werden zurückversetzt in eine längst vergangene Zeit. Vorbei an Knesset, dem israelischen Parlament und der eindrucksvollen Menora, die 5 m hohe Bronzestatue eines siebenarmigen Leuchters, setzen Sie Ihre Erkundungen in der Neustadt fort. Am Nachmittag besichtigen Sie Bethlehem, Jesus Geburtsort und statten der Geburtskirche einen Besuch ab. Beeindruckend, wie hier jüdische und christliche Traditionen zusammenspielen. Abendessen und Übernachtung in Jerusalem.
7. Tag - Jerusalem. Erkunden Sie Jerusalem auf eigene Faust! Der heutige Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Schlendern Sie durch die schönsten Ecken der Stadt oder entspannen Sie in einem der zahlreichen Cafés. Erleben Sie das bunte Zusammenspiel der vielen Kulturen. Abendessen und Übernachtung in Jerusalem.
8. Tag - Jerusalem - Tel Aviv (ca. 70 km) - Abreise. Auf Wiedersehen Israel! Heute endet Ihre Reise. Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.